Der Artega GT mit Klaus Dieter Frers


Ich spreche in dieser Folge von Motorikonen mit Klaus Dieter Frers über seinen Artega GT, diesen aufsehenerregenden Sportwagen, der 2007 auf dem Automobilsalon in Genf präsentiert wurde und den man dann bis 2012 kaufen konnte. Zum Beispiel über Themen wie: Wer statt des offiziellen Designers Henrik Fisker das Design des Artega GT tatsächlich im Wesentlichen gestaltet hat. Warum der Artega GT zunächst einen Heckmotor bekommen sollte und dann doch keinen bekam. Und weshalb nach gerade mal 153 Autos für immer Schluss war, obwohl satte 800 Bestellungen vorlagen.

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„Mein Anspruch war: Wie würde ein Cayman von Ferrari aussehen?“


Klaus Dieter Frers, der Mann hinter dem Artega GT (Foto: Artega)

Artega GT


Technische Daten
Karosserie: Alu-Spaceframe, Kunststoffkarosserie aus kohlefaserverstärktem Polyurethan
Motor: Volkswagen V6, 3.597 ccm, 300 PS, 350 Nm
Kraftübertragung: 6-Gang DSG Getriebe
Länge: 4.010 mm
Radstand: 2.460 mm
Fahrleistungen: 0-100 in 4,6 Sekunden, Vmax 274 km/h
Leergewicht: 1.285 kg
Stückzahl: 153

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PREVIEW: Klaus D. Frers im Interview.

Die Motorikonen Folge über den Artega GT. Klaus Dieter Frers erzählt im Gespräch über die entscheidenden Momente bei der Entwicklung des Wagens. Hier ein kleiner Auszug.


Der Artega GT in der Produktion in Delbrück (Foto: Artega)
Marke Motoerikonen: Was war denn Ihr eigener Anspruch an den Artega GT?
Klaus D. Frers: Der Anspruch war: Wie würde ein Cayman von Ferrari aussehen? Das würde ja eine Karosserie sein, die nur das Nötigste hat. Gedrungen. Kurz. Vier Meter, nicht mehr. Mittelmotor. Und das mit dem Mittelmotor und vier Meter hat sich dann widersprochen, also waren die ersten Prototypen mit Heckmotor. Das weiß nur keiner. Und einer davon existiert noch. 
Marke Motoerikonen: Der steht bei Ihnen in der Garage? 
Klaus D. Frers: Sicher. Und da bleibt er auch. Der ist nach wie vor fahrbereit, die anderen sind halt verschlissen worden. Heckmotor ganz einfach deshalb, damit man diesen kurzen Radstand (2 Meter 40) und diese kurze Länge (4 Meter) realisieren konnte. Also insofern: Man hat dann beim Konstruieren schon gemerkt, warum der Herr Porsche das damals so gemacht hat, damit er halt noch ein bisschen Innenraum hat. Das ganze eben knackig, mit einer großen Agilität um die Hochachse. 
Marke Motoerikonen: Der Artega GT ist ja erstaunlich leicht geworden. Wie schafft man das denn heutzutage, mit all den Crashvorschriften und technischen Gimmicks?
Klaus D. Frers: Das sind Aluminium-Strangpressprofile, die sind alle speziell dafür gemacht worden. Die sind geschweißt worden. Der ganze Heckrahmen ist aus hochfesten Stählen. Das gleiche Material, das man für Überrollkäfige von Rennwagen verwendet. Und die Karosserie ist erstmalig im Automobilbau vollständig aus Polyurethan. Dadurch eben sehr leicht und trotzdem sehr widerstandsfähig. Polyurethan Karosserieteile hat es vorher schon gegeben, aber das waren dann einzelne Kotflügel oder mal ein Dach. Wir haben die ganze Karosserie des Artega GT aus Polyurethan gemacht, das war eine großartige Zusammenarbeit mit BASF. Manche Teile davon sind selbsttragend, zum Beispiel die Kofferraumwanne ist so steif, dass sie die Kotflügel halten kann. Da spart man sich die ganzen Halter und so weiter. Durch den Leichtbau hatten wir natürlich auch Vorteile in der Fahrwerksabstimmung, beim Bremsen und so weiter. Dadurch haben natürlich auch die 300 PS gereicht, um wirklich ganz ordentliche Fahrleistungen hinzukriegen. 
Marke Motoerikonen: Wie haben Sie denn eigentlich den großen und mächtigen Volkswagenkonzern dazu gebracht, Ihnen Motor und Getriebe zu liefern?
Klaus D. Frers: Das ist Ulrich Hackenberg zu verdanken, der mein Mentor war und dem ich auch sehr denkbar bin, der mir sehr geholfen hat. Damals war Audi der mit Abstand größte Kunde von Paragon. Wir hatten eine sehr gute Reputation bei Audi.  Damals ging es vor allem um Kommunikation, Handyschnittstellen. Deshalb hab ich unseren damaligen Ansprechpartner gefragt: Ich hab das und das Projekt vor und hätte gern den VR6 Motor und das DSG Getriebe., das müsste da reinpassen und ich möchte das gern von Audi kaufen. Warum? Weil ich dachte, das ist ein Audi Motor. Und so hat mich der Ansprechpartner bei Herrn Hackenberg empfohlen, der wäre der damalige Entwicklungsvorstand bei Audi. Und dann hatte ich dort dann eine Audienz. Diesen Tag werde ich nie vergessen. So. Ich hab dann eine Präsentation gehalten, ihm gezeigt, wie ich mir das ganze vorstelle. Und er hat die ganze Zeit nichts gesagt. Als ich dann fertig war, hat er nur die Worte gesagt: Herr Frers, das ist berechtigt. Ab dem Zeitpunkt kriegten wir alle Unterstützung, CAD Daten und so weiter. 

Das ganze Interview: Jetzt bei Motorikonen im Podcast.

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