Der BMW Z8 – das Interview mit Andreas Bovensiepen


Andreas Bovensiepen ist der Sohn des Alpina Gründers Burkhard Bovensiepen. Zusammen mit seinem Bruder Florian steht er an der Spitze des traditionsreichen BMW Veredlers Alpina. Zugleich ist er der vielleicht beste Experte für den BMW Z8 – denn bei BMW war er Teil des Entwicklungsteams für den Z8. Kurz darauf kehrte er zu Alpina zurück und wurde zum „Erfinder“ der Alpina-Version des Z8, die offiziell „Alpina Roadster V8“ hieß. Im Interview bei Motorikonen erzählt er alles über die Entstehung des Ausnahme-Roadsters. Dieses Interview ist in zwei Teilen erschienen.

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„Die Idee zum BMW Z8 kam aus dem Vorstand… inspiriert vom BMW 507.“


Andreas Bovensiepen (Foto: Alpina Automobile)

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Andreas Bovensiepen über den BMW Z8. Ein kleiner Auszug.

Im Interview erzählt Andreas Bovensiepen die Story des BMW Z8 und des Alpina Roadsters und blickt mit uns hinter die Kulissen der Entwicklung. Unten ein kleiner Auszug.
Der BMW Z8 als Alpina Roadster V8 (Foto: Motorikonen)
Marke Motoerikonen: Woher kam eigentlich die Idee zum BMW Z8?
Andreas Bovensiepen: BMW hatte 1993 eine Vorstands-Informationsfahrt in Südfrankreich. Eberhard von Kuenheim war da kurz vor dem Ruhestand und da haben die Kollegen gesagt, da stellen wir nochmal ein breites Portfolio an Fahrzeugen zusammen, damit er die nochmal fahren kann. Und da war auch ein BMW 507 dabei, als Highlight der BMW Geschichte. Als die Vorstände dann dieses Auto gefahren sind, kam die Idee auf, eine Hommage an den 507 zu entwickeln, zunächst als Stylingstudie. Die wurde 1994 erstellt. Und daraus ist dann der Auftrag entstanden: Baut mal mit überschaubarem Aufwand ein Konzeptfahrzeug. Frage war auch: Sind wir als Großkonzern agil genug, so ein Fahrzeug in kleinen Stückzahlen zu bauen? Und wenn ja, welche Technik muss da verfolgt werden? Für ein Auto in Großserie mit Stahl braucht man Millioneninvestitionen für Presswerkzeuge und so weiter. Da hat sich dann die Aluminiumbauweise angeboten, mit Strangpressprofilen. Die kann man fertig kaufen, mit entsprechend niedrigen Investitionskosten. Wie wir alle wissen, war Wolfgang Reitzle damals Entwicklungsvorstand, er hat das vorangetrieben, sich auch mit der Aluminiumtechnologie zu beschäftigen. Frage war auch: Wie reagiert die Öffentlichkeit auf so ein Fahrzeug? Ist das was, das man so von BMW erwartet? Und wenn man sowas umsetzt, was könnte da für eine Stückzahl dahinterstecken?
Marke Motoerikonen: Die Entwicklungsgeschwindigkeit war ja schon enorm, 1997 wurde der BMW Z8 als Konzept präsentiert, Anfang 2000 dann schon als fertiges Fahrzeug der Presse vorgeführt. Ziemlich schnell, im Vergleich zu den normalen Zyklen, die damals so üblich waren.
Andreas Bovensiepen: Gut, es war so, angefangen beim BMW Z3 ist eine neue Organisationsstruktur ins Leben gerufen worden. Professor Göschel, der schlanke Prozesse von BMW Motorrad her kannte, wurde beauftragt, mit einem kleinen, schlagkräftigen Projektteam mit überschaubaren Kosten ranzugehen. Und dann jedem Beteiligten mehr Verantwortung zu geben, Prozesse schneller zu machen. Deswegen wurde, als man entschieden hat, nach dem Konzeptfahrzeug weiterzumachen, der BMW Z8 auch bei Professor Göschel verortet. Ich hatte dann die Gelegenheit, das Konzeptfahrzeug Probe zu fahren, das war schon zu ca. 85% das fertige Design. Ich kann mich erinnern, wir durften nur nachts fahren, wegen Erlkönigfotos. Auf dem Versuchsgelände in Aschheim, mitten im Naturschutzgebiet. Das war eine irre Nummer: Ich bin da rausgefahren mit dem Auto, auf die Strecke. Und Naturschutzgebiet heißt: keine Salzstreuung. Die Strecke war feucht. Und ich fahr auf dem Beschleunigungsstreifen. Plötzlich ein Stück Glatteis. Da bin ich erstmal mit dem Auto quer gestanden. Habs irgendwie noch wieder eingefangen. Aber hab mir dann auch gedacht: Wow! Es gab ja nur diesen einen Prototypen. Wenn das schiefgegangen wäre, hätte mich am nächsten Tag jeder gekannt im Entwicklungszentrum. Aber zum Glück ist alles gutgegangen.