Der McLaren F1 mit Raimund Kupferschmid


Wenn es um die 100 besten Autos aller Zeiten geht, ist der McLaren F1 mit seinem BMW V12 sicher ganz vorne mit dabei. Und kaum jemand kann so kenntnisreich und unterhaltsam über ihn erzählen wie Raimund Kupferschmid: Der Motorenmann, Formel-1-Mechaniker und langjährige BMW Motorsport Mitarbeiter war nach einem Vorstandsbeschluss zeitweise sogar der einzige BMW Mitarbeiter, der den hauseigenen McLaren F1 bewegen durfte. Mit ihm spreche ich unter anderem darüber, wieso die erfolgreiche Zusammenarbeit von McLaren und BMW auch auf Bayerischen Leberkäs zurückzuführen ist. Wo der arme McLaren F1 eigentlich abgeblieben ist, in dem sich der damalige BMW-Chef Bernd Pischetsrieder mehrfach überschlug. Was eine ganz normale Inspektion beim McLaren F1 so kostet. Wie es ist, den McLaren F1 im öffentlichen Straßenverkehr zu bewegen. Und: Wir klären ganz nebenbei auch noch, was passiert, wenn sich ein noch sehr junger Sebastian Vettel in ein BMW M1 Procar setzen darf. 

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„Pischetsrieders Unfall-F1 kam ins Presswerk“


Raimund Kupferschmid (Foto: privat)

McLaren F1


Technische Daten
Motor: V12, 627 PS, 6.064 ccm
Kraftübertragung: Sechsganggetriebe
Länge: 4.290 mm
Radstand: 2.720 mm
Fahrleistungen: 0-100 in 3,4 Sekunden, Vmax 370 km/h
Leergewicht: 1.138 kg
Stückzahl: 106

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Preview: Raimund Kupferschmid im Interview.

Der BMW-Motorenmann spricht über den McLaren F1 und seinen legendären BMW V12. Unten ein kleiner Auszug.

Mit Goldfolie: Motorraum des F1 (Foto: McLaren)
Marke Motoerikonen: Wann sind Sie zum ersten Mal mit dem McLaren F1 in Kontakt gekommen?
Raimund Kupferschmid: Es waren ja für dieses Auto mehrere Motorenhersteller angedacht. Ob das BMW war, Mercedes, Porsche, ich glaube sogar Alfa. Ein großer Pluspunkt für uns von BMW war die vorherige Zusammenarbeit von Gordon Murray mit Paul Rosche. Man kannte sich, man schätzte sich, man mochte sich. Da gab es dann mal in einem großen Besprechungsraum ein Treffen, mit den Engländern von McLaren, Paul Rosche war da, auch Konstrukteure von uns, die den Motor gezeichnet hatten. Es waren acht oder 10 Leute. Der Gordon hat das Auto vorgestellt, die Konstrukteure vom Paule haben den Motor vorgestellt. Aber es war noch nichts abgemacht. Irgendwie waren die Gespräche zäh. Dann wurde ich geholt, Paul Rosche hat mich hergewunken und meinte zu mir: „Kannst Du an Leberkas bsorgn? Es geht so zach…“ Dann hab ich im Nebenraum Leberkas, Brezn, Senf, paar Weißbier aufgedeckt. Später meinte Rosche zu mir: „I glaub, des war jetzt ganz wichtig, die ham alle an Hunger ghabt, da hat des Hirnkastl nimmer so gearbeitet“.
Marke Motoerikonen: Dann ist es ja Ihnen und dem Leberkäs zu verdanken, dass BMW und McLaren zusammengekommen sind. (…) Es gab ja dann später diese kleine Begebenheit mit Ihrem damaligen Vorstandsvorsitzenden Bernd Pischetsrieder…
Raimund Kupferschmid: Pischetsrieder war Vorstandsvorsitzender und wenn ein Vorstandsvorsitzender so ein Auto nicht fahren darf, wer dann? Er hat den McLaren F1 eine Woche gehabt und die Vollkaskoversicherung für diese eine Woche hat damals glaube ich 35.000 Mark gekostet. 
Marke Motoerikonen: Die waren ja ganz gut angelegt, die 35.000 Mark. 
Raimund Kupferschmid: Aber der Versicherungsvertreter musste nach dem Unfall gehen. 
Marke Motoerikonen: So, und dann gab es eine Landstraße bei Rosenheim. Da ist dieses Auto nicht auf der Straße geblieben. 
Raimund Kupferschmid: Und er saß drin, seine Frau und ein Architekt. Was man ihm zugute halten muss: Es war leider zu dieser Zeit gerade Sommerloch, da war das für Journalisten natürlich ein gefundenes Fressen. Von Kuenheim, der damalige Aufsichtsratsvorsitzende, hat damals sofort einen Pressestop eingeleitet. Alle Anfragen, alle Interviews gingen nur über seinen Tisch. Da war auch gleich Ruhe. Ja, und dann haben wir das Auto geholt. Totalschaden. Der Wagen hatte 2.500 Kilometer drauf. Ist in eine Wiese oder einen Acker rein. Und durch die flache Schnauze vorn hat es sich wahrscheinlich irgendwann kurz eingegraben und dann mehrere Purzelbäume gemacht.

Das ganze Interview: Jetzt bei Motorikonen im Podcast.

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