Der Opel GT. Mit Friedhelm Engler im Interview.


Der Designer Friedhelm Engler hat den Look vieler Opel-Modelle ganz wesentlich gestaltet – und er hat ein Herz für die Opel-Klassiker. Bei Motorikonen erzählt er von seiner Arbeit am Corsa, Meriva und Astra. Vor allem aber sprechen wir über DAS Auto von Opel, das auch Friedhelm als Meilenstein im Design von Opel sieht: den Opel GT von 1968 aus der Feder der Designer-Legende Erhard Schnell. Dieser Podcast ist in 2 Teilen erschienen.

/

„Der Opel GT hat keine Klappscheinwerfer. Die drehen sich ja, um ihre Längsachse.“


Friedhelm Engler über den Opel GT (Foto: Motorikonen)

Überall, wo es Podcasts gibt


Einfach das Logo Eurer Lieblingsplattform klicken, reinhören und Motorikonen abonnieren.

Preview: Friedhelm Engler im Interview.

Friedhelm Engler kennt das Opel Design wie kaum sonst jemand. Schließlich hat er es jahrelang mit verantwortet. Ich spreche mit ihm über den legendären Opel GT. Unten ein kleiner Auszug.
Friedhelm Engler und Erhard Schnell, der Designer des Opel GT (Foto: Opel AG)
Marke Motoerikonen: Was sind denn aus deiner Sicht die Meilensteine im Opel Design vor deiner Zeit?
Friedhelm Engler: Ja gut, ich glaube, da gibt es einen Meilenstein, am dem kommt man nicht vorbei. Das ist der Opel GT, der für mich persönlich so viele Dinge einfach auf den Punkt bringt. Dieses Lebensgefühl aus den 70ern und diese Frechheit auch dieses Designteams, so ein Fahrzeug einfach mal vorzuschlagen.
Es ging ursprünglich ja um ein Opel Kadett Coupe. Wir reden über einen Opel B Kadett, der jetzt nicht unbedingt das längste, breiteste, flachste Fahrzeug ist und auch nicht das top motorisierte Fahrzeug, sondern es war ein Familienauto. Also was heute der Opel Astra ist, war damals der Opel Kadett. Und daraus ein Coupe zu machen und daraus so eine Ikone zu schmieden. Und dann auch unter dem Kontext – es wusste ja keiner – also diese ganze Opel GT Story im Hintergrund, was Erhard Schnell und seine Chefs und natürlich auch seine Teammitglieder, auf die Beine gestellt haben, finde ich so sensationell und für mich ist das und kann es nur dieses eine Fahrzeug sein, weil es einfach auch so perfekt umgesetzt ist. 
Marke Motoerikonen: Hast du da so Lieblingsstellen an dem Auto oder siehst du das als ganzen Körper oder siehst du beides? Du siehst die gesamte Skulptur und dann einzelne Details? Oder wie guckt man sowas als Designer an?
Friedhelm Engler: Ich denke, der erste Schritt ist die Proportion. Und dieser Impact, den so ein Fahrzeug macht, das ist die Proportion. Der Opel GT hat keine großen Räder, der hat 13 Zöller, 165er Rädchen. Das ist winzig. Das Fahrzeug ist mit 1, 58 m viel breiter als die Spur. Die Räder stehen quasi unter dem Körper, aber das stört überhaupt nicht, weil er unten so schön eingezogen ist. Der hat so einen ganz engen Schweller, so dass man auch gut einsteigen kann und wirklich gut ins Fahrzeug reinkommt. Das ist die Proportion. Daran erinnere ich mich auch bei uns im Dorf, wo ich groß geworden bin. Da stand oben am Berg, kurz vor der Kirche, ein gelber Opel GT. Am Bergli, wie man es bei uns im Badischen sagt. Da bin ich als Kind immer vorbeimarschiert, da muss ich so 6 gewesen sein. Anfang der 70er, da stand dieses Ding. Ich sehe das vor mir stehen, wie wenn es gestern gewesen wäre. Ich denke, das war die Proportion. Als kleiner Bub war natürlich der Tacho das entscheidende Merkmal. Da stand 240 km/h drauf. Das war so unfassbar.